Zum richtigen Pokern gehört natürlich auch richtiges Bluffen. Und das lief letzten Freitag richtig gut.
Der Chef spielt mit zwei Stammgästen am Tresen Poker. Der Einsatz belief sich im Cent-Bereich und wurde aus der Baileys-Blechdose geholt, in der immer die Kupfermünzen aus der Kassenabrechnung landen. Die Gäste konnten also ihren Einsatz wechseln (jeder 1 oder 2€). Er hat sich dann einfach eine Handvoll aus Dose geholt.
Nun mußte er aber noch in die Metro einkaufen und so mußte ich seinen Posten übernehmen. Dummerweise lief es nicht so gut, aber man verspielt ja leichter das Geld der anderen als sein eigenes. Und weil ich schon dabei war, aus der Dose Nachschub zu holen, fing ich an, ein paar Stapel mit 5-Cent-, 2-Cent und 1-Cent-Stücken zu bauen. Irgendwann wurde es langsam leer in der Dose. Meine beiden Mitspieler machten sich schon lustig darüber, daß ich des Chefs Kohle verzocke, damit es aber nicht so auffallen sollte, stecken die beiden Teile ihrer Siegesstapel in die Tasche. Nun sah es also auf den ersten Blick so aus, als ob ich der große Gewinner bin.
Chef kommt vom Einkaufen zurück, sieht meine Stapel: „Ich dachte, ich komme wieder, Du hast alles verzockt und die Dose ist halb leer“
Naja, die Dose war halbleer und wir mußten uns echt zusammenreißen um nicht loszulachen.
Nun setzte auch noch eine Glückssträhne ein, so daß ich vor den Augen des Chefs wirklich am Gewinnen war.
Da ich danach zur Arbeit mußte, spielte der Chef wieder für mich weiter. Wie ich dann von den beiden Gästen erfuhr, packte er am Ende 2€ in Kleingeld wieder in die Dose und den Rest in einen Aschenbecher, mit den Worten: „Der Gewinn ist für ihn, den hat er sich verdient“. 😉