Was ich gestern erleben durfte mußte, war mal von einer ganz anderen Welt. Zum Glück in einer anderen Bar. Wenn ich das bei mir erlebt hätte, wäre derjenige hochkant rausgeflogen.
Jemand vom Personal (ich weiß, daß er dort arbeitet) saß erst hinter der Bar auf dem Tresen und stand dann im Durchgang der Bar und unterhielt sich mit einer jungen Dame. Hinter der Bar war sonst weit und breit kein Personal zu sehen.
Und es kam wie es kommen mußte: ein Gast ging an die Bar und bestellte bei ihm etwas (ich habe den Anfang des Dialogs leider nicht mitbekommen).

er: Wenn Du etwas bestellen willst: $arbeitendesPersonal ist hinten am Tischkicker!
Gast:Aber Du kannst mir hier doch schnell zwei Bier geben?
(er hatte ca. 2m bis zum Kühlschrank und weitere 2m bis zu den Gläsern, was für ihn also insgesamt ca. 5m Laufstrecke plus Öffnen und Schließen des Kühlschrank sowie das Holen von zwei Gläsern und Einschenken zweier Biere bedeutet hätte)
er:Vergiß es! Ich arbeite nicht Und wenn Du etwas bestellen willst, gehst Du nach hinten zum Tischkicker! Ich bleibe hier stehen.. and whatever!

Der Gast ist dann wirklich zum Tischkicker gegangen um etwas zu bestellen. Ich hätte dem Kerl ein beherztes „Fuck you!“ (er ist Engländer oder Ire, zumindest englischsprachig) ins Gesicht geschmissen und wäre gegangen.
Interessant ist noch, daß er der jungen Dame danach die Welt des Cocktail-Shakens erklären wollte. Bevor er sich mit Cocktails befaßt, soll er erstmal den Umgang mit Gästen lernen!
Zum Glück habe ich da komplett anderes Personal. Wenn jemand privat oder nach Feierabend bei mir in der Bar oder in Chefs Cafe ist und eine größere Gruppe hereinkommt, wird kurz gefragt, ob etwas geholfen werden kann. Es geht dann einfach schneller, wenn einer Cocktails macht und der andere die Kaffeemaschine bedient oder Softdrinks ausschenkt. Und natürlich helfe ich in solchen Situationen auch (ohne irgendwelche Arbeitszeiten aufzuschreiben oder Trinkgeldansprüche zu stellen). Schließlich geht es um den Gast. Und je schneller er seinen Wunsch erfüllt bekommt desto zufriedener ist er (und kann möglicherweise später auch schneller noch etwas bestellen).

Ich glaub, es hackt!
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2 Kommentare zu „Ich glaub, es hackt!

  • 5. März 2007 um 22:15
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    Boah, wie frech. Wenn man sich außerhalb der Arbeitszeiten noch an seinem Arbeitsplatz befindet, muss man sich nicht wundern, angesprochen zu werden. Er hätte ja wohl wenigstens mal seinen Kollegen einen Hinweis geben können, dass ein Gast wartet.

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  • 6. März 2007 um 13:22
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    Ich hab‘ schon lange die Phantasie, mal selbst eine Kneipe aufzumachen…scheitert aber an Art. 1 GG, denn wenn ich eine Kneipe habe muß diese zwangsläufig einen Pranger für unfähige und unfreundliche Bedienungen in der Mitte des Raumes haben…

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