Ich arbeite in einer EM-freien Zone. Und ich bin froh darüber. Keine grausam klingenden Fan-Gesänge (insbesondere dieses grausame „Schland! Deutschland!“), keine Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Fangruppen und kein Aufschreien bei jeder noch so kleinen Torchance für die favorisierte Mannschaft. Insgesamt ein wirklich angenehmes Arbeiten, genau wie damals bei der letzten WM.
Nur sehr wenige Gäste (kann man an einer Hand abzählen) fragen nach einem Fernseher. Der Großteil ist froh darüber, daß kein Fußball nebenher läuft. Wahrscheinlich genau wegen der oben genannten Gründe.

Überall wird mit „Public Viewing“ und „Fußball live – alle Spiele“ geworben. Selbst die Stadt Ulm bietet dieses Jahr auf dem Münsterplatz kein Public Viewing an, nachdem es bei der WM so gefloppt ist (zu hohe Standmieten für die Freß- und Saufstände; zu hohe Preise für die VIP-Boxen, die zum Teil kurz nach dem Start wieder abgebaut wurden, weil sie keiner mieten wollte; teilweise defekte Video-Wand).
Als alter Anglizismen-Hasser gefällt mir „public viewing“ sowieso nicht. Bestatter Tom klärt nun auf, was Public Viewing wirklich ist. Das gibt der Angelegenheit doch einen ganz anderen Aspekt!

Also: auf zum Public Viewing und danach gemütlich Harold and Maude anschauen.

EM-freie Zone
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