Es war schon Feierabend, die Rolläden waren heruntergelassen, der Chef zählte den Umsatz und an der Theke saßen noch ein paar Stammgäste, die schon zum Inventar zählen.
Einer dieser Stammgäste ist Koch und hat für uns und andere Gäste von einer Veranstaltung noch übriges Essen mitgebracht, unter anderem Becher mit Pana Cotta.
Wir von der Belegschaft waren damit beschäftigt, die Theke zu putzen, Gläser zu polieren und alles aufzuräumen.

Einer der Stammgäste nahm sich nun einen der Pana Cotta und sah dabei, wie das Service-Mädel gerade einen Löffel polierte.

er: Kannst Du mir bitte den Löffel geben?
sie: Nein, der ist schon gespült!

Mein Chef und ich krümmten uns vor Lachen, sie stand ahnungslos herum. Mit diesem Satz und der Betonung klang es so, als ob es ein Ding der Unmöglichkeit wäre, den sauberen Löffel (oder saubere Sachen im Allgemeinen) an Gäste abzugeben.

Ihre Rechtfertigung

Ich habe damit gemeint, daß ich den Löffel nicht nochmal spüle!

war auch nicht hilfreich. Es ist aber verständlich, daß ein so junges Ding den Löffel noch nicht abgeben will 😉

Schon gespült
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2 Kommentare zu „Schon gespült

  • 16. Juni 2014 um 9:45
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    Jeder, der schon einmal hinter den Theken dieses Landes gearbeitet hat, kann das nachvollziehen. Gespült ist gespült – zweimal kommt das gleiche Teil am selben Abend bestimmt nicht dran. 😀

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